Wir leben unser Leben immer auch in Systemen und organisierten Strukturen, die auf uns und unsere Persönlichkeit zurückwirken.
Mit der Haltung des Gestalttherapeuten auf Entwicklungen und Veränderung im beruflichen Umfeld zu blicken, meint Begleitung im Prozess und "Absicherung" der Situation. Leben ist weit mehr als "gute Argumente". Leben ist auch Gefühl und Unvernunft. Leben ist auch Leidenschaft und Leidenschaftlichkeit.
Mir geht es auch um die Leidenschaft für das je Eigene. Damit wir nicht den oder die verlieren, die wir für uns sind.
Wenn Organismen, Systeme, Lebensformen spontan und aus sich heraus zu Struktur und ganzheitlicher, dynamischer Organisation ihres Erlebens und Verhaltens, zu Wahl und Richtung, Identität und Sinnfindung, Kontakt, Koordination und Kooperation fähig sind, bedeutet dies auch, dass ihnen nicht Ordnung als etwas Zusätzliches, Äußerliches oder Wesensfremdes aufgepfropft oder aufgezwungen werden muss, um sie zu formen oder gegen Chaos zu bändigen. Dieses positive Welt- und Menschenbild hat große subversive Kraft und weitreichende Konsequenzen für Rollenverständnis und Arbeitsweise und stellt sich quer zu herkömmlichen mechanistischen, hierarchischen und kontrollgläubigen Auffassungen auch in Gesundheitswesen, Pädagogik und Psychologie.
Auch hier geht es weniger um Technik als um die Haltung, mit der wir (im System, in der Firma, Organisation ...) den Anforderungen begegnen - voller Hoffnung und Vertrauen oder Angst und Panik.